Litauisch

Die litauische Sprache ist eine baltische Sprache, die von etwa 2,5 Millionen Sprechern in der Republik Litauen und von Minderheiten in Polen und Weißrussland gesprochen wird. Die baltischen Sprachen, zu denen auch das Lettische und das seit dem 17. Jahrhundert ausgestorbene Altpreußisch gehören, bilden einen Zweig der indogermanischen Sprachen. Das Litauische setzt sich aus zwei Dialektgruppen zusammen: Niederlitauisch im Nordwesten und Hochlitauisch im Süden, Südosten und Osten Litauens. Litauisch gilt als besonders reine Sprache, da es archaische indogermanische Züge bewahrt hat. Obwohl es bereits im 16. Jahrhundert eine Literatursprache gegeben hatte (insbesondere für religiöse Texte), bewarben sich im 19. Jahrhundert drei Dialekte um die Anerkennung als literarische Sprache. Das moderne Standardlitauisch, das aus dem südwestlichen Hochlitauisch hervorgegangen ist, erlangte erst kurz vor der ersten Phase der litauischen Unabhängigkeit (1918-1940) seine gültige Form und ist heute die offizielle Landessprache. In der Zeit nach dem 2. Weltkrieg hatte das Russische großen Einfluss auf die litauische Sprache.
Das Litauische ist eine stark flektierende Sprache. Im Standardlitauischen weisen die Substantive folgende Merkmale auf: sieben Kasus, in manchen Dialekten sogar acht oder mehr, ein maskulines und ein feminines Geschlecht, obwohl noch Reste des alten Neutrums vorkommen, Singular und Plural und in manchen Dialekten den Dualis (für genau zwei Elemente), Artikel gibt es nicht. Für die Verben gilt: Im Indikativ existieren vier einfache Zeiten (Präsens, Präteritum, Vergangenheitsform für häufig wiederholte Handlungen, Futur) und mehrere zusammengesetzte Formen. Daneben sind Imperativ, Konjunktiv, Reflexiv, Infinitiv und Partizipien Bestandteil des Litauischen. Charakteristisch für die litauische Sprache sind die zahlreichen Diphthonge und, wie im Lettischen, die steigende und fallende Intonation. Litauisch wird mit einem lateinischen Alphabet aus 32 Buchstaben und einigen diakritischen Zeichen geschrieben. Die Grundlage der Schriftsprache ist der westhochlitauische Dialekt von Jonas Jablonskis, einem Gelehrten des 19. Jahrhunderts, der auch als ihr Begründer gilt. Besondere Verdienste um die Erforschung des Litauischen erwarb sich im 19. Jahrhundert August Schleicher, ein Philologieprofessor an der Prager Universität.

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