Niederländisch
I. Einführung
Die niederländische Sprache ist eine Sprache, die zum westgermanischen Zweig der germanischen Sprachen zählt und dem Deutschen nahe steht. Das Niederländische wird von den Einwohnern der Niederlande, der niederländischen Überseegebiete, der nördlichen Hälfte Belgiens und des nördlichen Teiles des französischen Departements Nord nahe Belgiens gesprochen. In Belgien und Frankreich nennt man die Sprache meist Flämisch; zum historischen Hintergrund siehe Flämisch. Die niederländische Sprache wird häufig auch Holländisch genannt, was irreführend ist, da Holländisch auch die Bezeichnung der nördlichen niederländischen Dialekte ist. Kapholländisch oder Afrikaans, das in Südafrika gesprochen wird, ist eine Abart des Niederländischen, die man heute als selbständige Sprache ansieht. Die Bezeichnung Niederländisch leitet sich vom Landesnamen ab: Nederland, die Niederlande.
In Belgien und in den Niederlanden verwendet man eine gemeinsame Schriftsprache, ein standardisiertes Niederländisch. Regionale Dialekte unterscheiden sich in den niederländisch sprechenden Gegenden geringfügig von Stadt zu Stadt. Sie bilden eine so genannte Dialektkette, die in die regionalen niederdeutschen Dialekte Norddeutschlands übergeht. Das gesprochene Niederländisch ist wesentlich variantenreicher als etwa das nordamerikanische Englisch. Das moderne standardisierte Niederländisch als Schriftsprache entwickelte sich unter dem wechselnden Einfluss der Dialekte von Flandern, Brabant und Holland während deren politischer und wirtschaftlicher Hegemonie. Die Geschichte des Niederländischen lässt sich in drei Hauptperioden einteilen: Altniederländisch, Mittelniederländisch und Neuniederländisch.
II. Altniederländisch
Die altniederländische Sprachperiode reichte vom 9. bis ins 12. Jahrhundert. Das einzige wichtige überlieferte Sprachdokument dieser Periode ist die Übersetzung der Psalmen.
III. Mittelniederländisch
Die mittelniederländische Sprachperiode erstreckte sich vom Ende des 12. Jahrhunderts bis ins 16. Jahrhundert. In dieser Periode veränderten sich Lautbestand und Flexion der Sprache. Eine allgemein anerkannte Schriftform war zunächst nicht zu erkennen. In der Literatur wurden regionale Dialekte verwendet. Im 13. Jahrhundert setzten intensive Bemühungen ein, eine niederländische Literatursprache einzuführen, die von dem Dichter Jacob van Maerlant vorangetrieben wurden. Der Gebrauch der Dialekte hielt jedoch weiterhin an.
IV. Neuniederländisch
Das Neuniederländische reicht vom Ende des 16. Jahrhunderts bis in die Gegenwart. Als vorbildlich galt im 17. Jahrhundert die gesprochene Form der Haager und Amsterdamer Oberschicht. Das wichtigste sprachgeschichtliche Ereignis dieser Periode war die Veröffentlichung der Statenbijbel in den Jahren 1619 bis 1637, der autorisierten Ausgabe der Heiligen Schrift, die sehr viel zur Verbreitung dieser Form der niederländischen Sprache in den Niederlanden beitrug. Diese Übersetzung hatte eine ähnliche Wirkung wie die hochdeutsche Ausgabe der Bibel von Martin Luther. Sie brachte einen Standard in Sprache und Rechtschreibung hervor, der schließlich allgemein als maßgeblich anerkannt wurde. Diese Standardsprache verbreitete sich zuerst im 17. Jahrhundert in den nördlichen Niederlanden. Im Niederländisch sprechenden Teil Belgiens, der vom ausgehenden Mittelalter bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts abwechselnd unter spanischer, österreichischer und französischer Vorherrschaft stand, verlor diese Sprache ihre Rolle als Kulturträger und gewann sie erst durch die flämische Nationalbewegung im 19. Jahrhundert zurück. Die Mundarten wurden erst zum Ausgang des 19. Jahrhunderts hin weitgehend verdrängt und durch umgangssprachliche Varianten der Standardsprache ersetzt. Nach dem 2. Weltkrieg unterstützte die niederländische Regierung die Rechtschreibreform und weitere Bemühungen, in den Niederlanden und Belgien einen gemeinsamen Sprachstandard einzuführen.
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